Warum ist mein Boot in Salzwasser schneller?

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Coastal Boote sind einfach für die Küste und damit für Salzwasser gemacht. Die Form, das Riggersystem, alles passt zum Salzwasser. Die Boote sind in der Regel korrosionsfrei und widerstehen salzigem Wind und salzigem Wasser. Was wir in diesem Post beantworten: Warum ist mein Boot in Salzwasser schneller?

Die Geschwindigkeit über Grund hängt beim Coastal Boat vom Salzgehalt des Wassers ab. Frischwasser auf Seen oder Flüssen unterscheiden sich deutlich im Salzgehalt von Meerwasser. Hier ist es sogar unterschiedlich ob man sich an der Nordsee befindet oder gar auf dem toten Meer östlich von Jerusalem. Der Salzgehalt macht den Unterschied. Aber warum eigentlich? Der Salzgehalt. im Wasser beeinflusst die Dichte des Wassers.

Salt water coastal rowing
Bootsgeschwindigkeit und Salzwasser – Der unterschiedliche Auftrieb. Picture Credit: http://scienceline.ucsb.edu/

Dichte des Wassers:

Dichte heißt Masse pro Volumeneinheit. Vergleichen wir 2 gleiche Flächen: ein Din A 4 Blatt Papier und eine DIN A 4 grosse Stahlplatte. Beide haben die gleichen Flächendimensionen (DIN A 4) aber einen unterschiedlichen Massenanteil. Die Stahlplatte ist viel massiger.

Wenn sich Salz auflöst, so wie es im Ozean geschieht, wird das Wasser im Ozean “dichter”. Die Salzmoleküle reichern das Wasser an und das Wasser nimmt pro Einheit an Gewicht zu. Stell Dir vor Du ruderst in extrem salzigem Wasser, übertrieben gesagt, stell dir vor du ruderst in Honig. Das Boot hat mehr Auftrieb und sinkt nicht so tief ein.  Je mehr Dichte das Wasser hat, desto weniger stark sinken Objekte in die Wasseroberfläche ein.  Salsionen im Wasser, machen das Ozeanwasser dicker als das Wasser an gewöhnlichen Seen.

Was bedeutet das für mein Boot? Theorie und Praxis.

Schaue dir das Bild mit dem Korken an.  Dein Boot sinkt weniger in das Salzwasser ein. Wissenschaftler benennen diesen Umstand als “Auftriebskraft” des Salzwassers.

Ein Boot verdrängt das Gewicht des Wassers in Höhe seines eigenen Gewichts. Salzwasser hat eine höhere Dichte als Süßwasser, sodass Ihr Boot nicht so tief ins Wasser sinkt. Wäre mehr  Rumpf- und Körpermasse im Wasser würde der Widerstand erhöht. Und umgekehrt: Im Salzwasser ist weniger Körpermasse im Wasser, das Boot hat weniger Widerstand. Aus diesem Grund reduzieren leichtere Boote das Gewicht eines Bootes und ermöglichen es ihm immer, schneller zu fahren.

Stellt sich die Frage, wieviel schneller ein Boot in Salzwasser wird. Gibt es wissenschaftliche Daten für Bootsgeschwindigkeit und Salzwasser? In der Literatur finden wir Daten über einen Anstieg von 1 bis 2 % gegenüber normal. So richtig viel ist das nicht.

Bootsgeschwindigkeit und Salzwasser? Weitere Gedanken.

Natürlich gibt es immer unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. Es gibt einige Stimmen, die sagen, Boote fahren in Süßwasser schneller, weil es weniger dicht ist. Begründung: Weniger Dichte bedeutet weniger Reibung bei der Wasserverdrängung. Einige Bootsbenutzer in Blogging-Foren geben an, dass Boote in Salzwasser sogar 1-2% langsamer fahren, weil der Widerstand durch Salzpartikel größer ist. Wir können diese Theorie nicht verifizieren. Vielleicht finden wir bald einen Experten.

Ist ein Carbonboot schneller?

Vergleichen wir ein GFK Boot  mit 35 Kg und  und das selbe Boot aus Carbon mit 28 Kg.  Angenommen, wir rudern alle im Süßwasser. Das schwerere Boot verdrängt mehr Gewicht/Wasser als das Leichte.  Je weniger Gewicht ein Boot hat, desto weniger tiefer liegt es im Wasser und weniger Gewicht muss verdrängt werden. Sehr wahrscheinlich fährt das leichtere Carbonboot schneller als Ihr standard Boot. Wir sprechen nicht über Steifheit – nur über Gewicht. Also ja – Ihr Carbonboot wird schneller sein.

Grundsätzlich gilt: Je höher das Boot schwimmt, je weniger Rumpf im Wasser ist, desto weniger Widerstand wirkt sich auf den Rumpf aus, der sich durch das Wasser bewegt. Diese Dynamik geht auf das archimedische Prinzip zurück. Archimedes, ein italienischer Wissenschaftler, fand heraus, dass die nach unten gerichtete Kraft auf das Objekt im Wasser einfach sein Gewicht ist. Je schwerer das Boot, je mehr Wasserverdrängung, desto mehr sinkt es ins Wasser. Die Wasserlinie (Rumpf bis Oberwasserlinie bei deinem Boot) wird also vielleicht nicht wie beim GFK Boot 42 cm, sondern vielleicht 40 cm betragen. Dein leichteres Boot wird schneller sein.

Bootsgewicht und Wassertiefe

Sonst noch etwas?

Ein weiterer geschwindigkeitsbezogener Faktor: Die Wassertemperatur: Kälteres Wasser hat eine höhere Dichte als wärmeres Wasser und lässt Ruderboote höher auf der Wasserlinie schwimmen. Wärmeres Wasser ist weniger dicht, und daher neigt dein Boot dazu, etwas tiefer zu sinken. Dies kann das Boot verlangsamen.

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