Welches Küstenboot

Welches Küstenboot für welche Küste?

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Welches Küstenboot für welche Küste? Beim stöbern durch die Bauzeichnungen der älteren Küstenboot ist mir eine Webseite aufgefallen, die schon vor über 10 Jahren auf die verschiedenen Bootsarten für das Küstenrudern Aufmerksam gemacht hat. Die Seite heisst “Sicher Rudern”. Lest hier: über die verschiedenen Boote die heute an der Küste genutzt werden.

Küstenboote moderner Bauart: Yole de Mer

Sicher Rudern in einer Yole de Mer, Credit Sicher Rudern

Wenn wir uns fragen, welches Küstenboot für welche Küste kommen wir zunächst zu den modernen Küstenbooten. Hier sprechen wir über die Coastal Bootsformen der letzten 10-15 jahren. Coastal Boote z. b. Coastal 4x/+, Yolettes,  Yole de Mer oder ähnliche Namen. Diese Boote haben viele Namen. Im Französischen heissen sie, Yolette oder  Yole de Mer. Ausgehend ist diese Form nach den ersten Konstruktionen der Firma Eurodiffusion’s SARL Anfang der 2000er.
Eigenschaften:

  • Gewicht (130-150 kg) um richtungsstabil zu sein
  • Grosser Auftrieb und mit einem
  • Mehrkammersystem so gut wie unsinkbar
  • Ausleger sind flaltbar
  • selbstlenzend, Ablasschrauben am Heck
welches Küstenboot für Ihre Küste?

Klassische Küstenboote

Die See-Gig oder Inrigger sind sehr breite Ruderboote die keine Ausleger haben. Es gibt sie als Klinker und Kunststoffboote. Inrigger, Seegigs kommen traditionell aus Dänemark und werden an der Ostsee gerne eingesetzt. Sie  sind durch die Anordnung der Dollen und der Sitzposition der Rudercrew weniger anfällig gegen Wellen und Spritzwasser.
Die Dollen sind meist an der Bootswand festgeschraubt. Ausleger hat das Boot nicht. Und die Boote haben in der Regel eine Heck und Bugabdeckung. 
Einige Merkmale:

Dänischer Inrigger, hier Kortturs Boot, Credit: Walter Bräuner, 2009, sicher Rudern

  • Das Boot wird mit in der Regel mit Riemen gerudert.
  • Die Ruderer sitzen abwechslungsweise nach Back- und Steuerbord versetzt. 
  • Die Dolle  sitzt beim Riemenboot 2-4 Zentimeter ausserhalb der Bordwand (Inrigger vs. Outrigger)
  • Die Ruderer sitzen versetzt, nahe der, der Dolle gegenüberliegenden Seite.
  • Diese in Skandinavien / Dänemark verbreiteten Boote sind breiter als einen Meter.
  • Es gibt sie sowohl in Holz- als auch in Kunststoffbauweise. Inrigger gibt es als Zweier mit Steuermann oder als Vierer mit Steuermann.
  • In Dänemark unterscheidet man weiterhin nach Langturs und Kortturs Booten die sich in Breite und Auftrieb unterscheiden. Und im Gewicht.

Kirchboote 

Die historischen finnischen Kirchboote aus der Zeit vor der Reformation waren Nachbauten der Langboote der alten Wikinger, mit denen die damaligen finnischen Stämme ihre Transporte auf den Binnengewässern, Flüssen, ja sogar auf den Meeren durchführten. Mit der Glaubenserneuerung begann die Kirche den Bau und die Instandhaltung dieses Bootstyps zu fördern, wodurch die weite Verbreitung dieser Boote über ganz Finnland erklärbar ist. Wir finden vereinzelt in Deutschen Vereinen einige Kirchboote. Auch der DRV besitzt welche zum Verleih an Mitglieder.

  • Bauweise: Klinkerbauweise mit einer Wanddicke von 9 bis 12 mm gebaut. Rollsitze, Riemen.
  • Länge: ca. 12 m, bei einer Breite von 1,80 bis 1,95 m.
  •  Gewicht:  ca. 300 bis 350 kg.
  • Auch hier rudert die Crew nebeneinander. In der Regel sind es 14 Personen.
  • Die Dolle  sitzt beim Riemenboot auch hier auf der Bordwand 

Ich habe an der Vogalonga und am Bodensee ein Kirchboot erlebt. Trotz seiner Länge ist ein Kirchboot wendig und schnell. Je nach Stärke und Eingespieltheit der Besatzung sowie Wind und Wasserverhältnissen kann ein Kirchboot kurzfristig auf ca. 20 km/h beschleunigt werden und eine Dauergeschwindigkeiten von 12 bis 16 km/h erreichen. Aufgrund ihrer Rumpfform sind sie zudem sehr laut WIKIPEDIA seetüchtig, d.h. Quer- und Längswellen stellen kein Problem für das Boot dar. Ich weiss nicht inwieweit der Wiki Author  Ralf Brudel die Küste schon mal ausprobiert hat. Ich bin in Berlin einmal ein solches Boot gerudert. Toller Speed am Tegeler See und auf der Havel.

Was ist das beste Boot für die Küste?

Nachdem ich mich in ein Inrigger gesetzt hatte musste ich mich zunächst einmal an die Position gewöhnen. Allerdings war das kein Thema. Nach 10 Schägen waren wir “drin” Mein Fazit bei jeweils etwa 4 Beaufort und 5 km Ausfahrt:
Inrigger:

  • Unsere Boot war sehr stabil im Wasseres spritz weniger
  • das Boot ging gut durch die Wellen, die Wellen wurden gut geschnitten
  • Wellengleiten war sogut wie nicht möglich
  • wenn Wasser ins Boot kam, blieb es auch dort
  • Wa ist nun das beste Boot für die Küste?

Befürworter der Inrigger Boote führen weiter an, dass besonder kaltes Spritzwasser ( also Reviere wo die Wassertemperatur schon mal unter 10 Grad liegt) abgewiesen wird- da keine Ausleger vorhanden. Das ist nicht naz von der Hand zu weisen. Wenn aber eine seitliche Welle gegen die Bugwand brummt wird auch dein Rücken oder Dein Bein nass.
Coastal Boat:

  • wesentlich sportlicher Unterwegs
  • das Fahrverhalten ist unruhiger, man spürt mehr die Welligkeit des Wassers
  • unsere Yole der Mer 35 war sehr wendig, manchmal konnten wir sogar gleiten

Kirchboot
Wir haben keine Erfahrung mit diesem Boot an der Küste. Auf der Havel bei schönem Wetter war es ein wirkliches Vergnügen. Sehr kommunikatives Boot.
Ich denke für kippelige Seen ist ein solches Boot geeignet. Ob die Stabilität bei Wellengang ausreicht vermag ich nicht zu sagen. Zwar sind sie mit ca. 12m fast genauso lang wie ein Co4x. Das Verhalten bei 80-100 cm hohen Wellen kann ich aber nicht abschätzen.
Link: Sicher Rudern

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