Rumpfgeschwindigkeit von Küstenbooten – Das Design gewinnt

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Die Rumpfgeschwindigkeit von Küstenbooten ist der Schlüssel zum späteren Regattagewinn auf dem Wasser. Längere Boote mit einer längeren Wasserlinie sind schneller als kürzere Boote. Ein wohlbekanntes Prinzip im Bootsbau. Zumindest wenn es sich um Verdrängerboote handelt, wie es unsere Küstenboote normalerweise sind. Und ihr werdet es nicht glauben, aber schon definitionsgemäss sind einige Küstenboote schneller als andere.

Rumpfgeschwindigkeit von Küstenbooten – Warum manche Küstenboote schneller sind als andere

Was versteht man unter Rumpfgeschwindigkeit: Die Rumpfgeschwindigkeit oder Verdrängungsgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, bei der die Wellenlänge der Bugwelle eines Küstenbootes gleich der Länge der Wasserlinie des Bootes ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit des Bootes aus dem Stillstand nimmt die Wellenlänge der Bugwelle zu, und in der Regel nimmt dabei auch ihr Scheitel-Tal-Abstand (Höhe) zu. Wenn die Rumpfgeschwindigkeit überschritten wird, scheint ein Boot im Verdrängungsmodus auf dem Rücken seiner Bugwelle aufzusteigen.

Aus technischer Sicht überlagern sich bei Rumpfgeschwindigkeit Bug- und Heckwelle konstruktiv, sodass relativ große Wellen und damit ein relativ großer Wert für den Wellenwiderstand entstehen. Der Schiffswiderstand eines Verdrängers nimmt bei Annäherung an die Rumpfgeschwindigkeit und beim Überschreiten dieser Geschwindigkeit gleichmäßig zu, wobei bei der Rumpfgeschwindigkeit oft kein merklicher Knick zu verzeichnen ist.

Rumpfgeschwindigkeit und Wasserreibung von Küstenbooten

Was wirklich zählt, ist die tatsächliche Wasserlinie. Die Wasserlinienlänge ist die Länge des Bootes vom Bug bis zum Heck, wo es im Wasser liegt. Mit anderen Worten: Wenn Sie den Punkt am Bug markieren, an dem das Wasser das Boot berührt, und den Punkt am Heck markieren, an dem das Wasser das Boot berührt, und dann diesen Abstand messen, ist das die Länge der Wasserlinie.

Rumpfgeschwindigkeit von Küstenbooten
Bugwelle und Heckwelle. Quelle: Powerandmotoryacht.com

Wenn Sie übrigens die Markierungen am Bug und am Heck verbinden und eine Linie auf den Bootsrumpf malen würden, hätten Sie einen sogenannten „Bootstreifen“. Der Bootstreifen ist die Linie, die auf viele Booten gemalt ist und die den Boden, der unter Wasser ist, von den Teilen trennt, die über Wasser liegen.

Wie wirkt sich die Bugwelle auf die Rumpfgeschwindigkeit aus?

Wenn ihr beobachtet, wie sich ein Küstenboot durch das Wasser bewegt, werden ihr feststellen, dass es sowohl eine Bugwelle als auch eine Heckwelle erzeugt, wenn es sich durch das Wasser bewegt. Die Wellenlänge der Bugwelle nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit des Bootes zu. Je schneller das Boot ist, desto größer werden diese beiden Wellen, bis sie irgendwann zu einer einzigen Welle werden. An diesem Punkt hat das Boot seine „Rumpfgeschwindigkeit“ erreicht. Das bedeutet, dass dies die höchste Geschwindigkeit ist, die es erreichen kann. Es kann nicht schneller fahren, weil es in dieser Welle gefangen ist. Je länger das Boot ist, desto schneller kann es „theoretisch“ fahren, weil es länger dauert, bis die Bug- und Heckwelle zu einer Welle werden. Ihr könnt die Rumpfgeschwindigkeit oder Verdrängungsgeschwindigkeit eines Verdrängunger mit der folgenden Formel berechnen.

Die Formel für die Rumpfgeschwindigkeit

Rumpfgeschwindigkeit = 1,34 X (Quadratwurzel aus der Länge der Wasserlinie). Wenn euer Verdränger beispielsweise 36 Fuß (11m) lang ist, würde die Rumpfgeschwindigkeit wie folgt berechnet: Quadratwurzel aus 36 = 6

6 X 1,34 = 8,04 kts. Rumpfgeschwindigkeit, 1kn: 1,85 km

Welchen Unterschied macht die Rumpfgeschwindigkeit aus?

Nehmen wir an, ein Co1x hat eine Wasseroberfläche von genau a) 6,00 Metern. Das Konkurrenzprodukt hat b) 5,50 Meter.

Boot A) 600 x 19,67 Zoll : 1,34 x 4,44 / 5,94 kn x 1,85: 10,99 km(Std.)
Boot B) 550 x 18,02 Zoll, 1,34 x 4,24 / 5,69 kn x 1,85: 10,52 km (Std.) Boot B verliert fast 480m/Std gegenüber Boot A

Das Boot A ist also 240 (480) Meter schneller in 30 (60) Minuten. Das bedeutet, dass bei einem Langstreckenrennen von 6 km und ca. 25 Minuten der Vorsprung von Boot A) aufgrund der Wasserlinienform mindestens 200 Meter beträgt.

Die Rumpfgeschwindigkeit kann durchaus eine wichtige Rolle spielen

Das klingt natürlich nach nicht sehr viel, und gerade Regatten mit Coastal Booten sind oft unberechenbar, es kann aber durchaus einen Unterschied machen. Ist das zu theoretisch: Vielleicht. Die meisten Coastal Boats sind keine 100% igen Verdränger und haben eine Gleiterstruktur am Heck. Das relativiert etwas. Auch gibt es an FISA Regatten selten Boote (singles) die unter 600cm Länge haben. Wenn ihr Fragen zu verschiedenen Geschwindigkeiten der Boote habt, können wir von Coastal Boats euch gerne weiterhelfen!
Und was denkt ihr über den Faktor Rumpfgeschwindigkeit bei Coastal Regatten? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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