Die Coastal Rowing WM in Portugal ist vorbei. 9 von 34 Nationen haben Medaillen gewonnen. Darunter auch Deutschland. Vor allem aber die Ukraine und Spanien. Die Ukraine hat 3 Goldmedaillen gewonnen, die Spanier 2 Goldmedaillen. Deutschland gewinnt Silber im CM1X.
Hier sind die Resultate.
Hier einige Highlights aus Deutscher Sicht (A-Finale).
CW4X – Rc Allemannia Hamburg (12)
CM2X – Stuttgarter Rudergesellschaft (7)
CW2X – RC Allemannia Hamburg (14)
CM1X – Berliner Ruderclub (2)
CM4X – Münchner Ruderclub (11)
Boje und Turning Point 1
Die erste Boje war für alle Rennen der gefährlichste Punkt im Rennen. Abhängig von den Gezeiten zog das Wasser in Richtung Tejo (Tagus River) und Lissabon oder aber in Richtung offenes Meer. Hier tummelten sich immer wieder 10 bis 20 Ruderbote um die Boje zu umrunden. Es wurde gekentert, Skulls sind gebrochen, es wurden Boote kaputt gerudert – hier fielen die Entscheidungen für den Rest des Rennen. Adrian Miramon ist hier gekentert, Lars Wichert ist hier ausgeschieden. Glück für Edouardo Linares Ruis. Der Berliner nutzte gekonnt seine Chance, zog an Miramon vorbei um schlussendlich im Ziel seine Silbermedaille erzielen. Glückwunsch für diese Leistung.
Getümmel an der Boje 1 ? Es ging auch anders wie im Rennen B-Final bei den CMix2x. Carina und Malte Hein holten bei dieser Boje weit aus und ruderten mit Bedacht um die Boje und setzten hier die Pfeiler für Ihren Sieg im Final B.
Fazit: Wahrscheinlich hätte man im Getümmel die Boje sogar falsch anfahren können, und eine Zeitstrafe akzeptieren können. Die Strafzeit wäre in vielen Fällen kürzer als der Zeitverlust an dieser Boje.
Coastal Rowing WM: TV – gerechte Szenen vs Bootsschäden
World Rowing steht unter Druck. Coastal Rowing ist nicht Olympisch, der Verband braucht Geld und muss sehen, dass die Rennen spannend bleiben. Entgegen den Empfehlungen der Bootslieferanten hat man am dritten Tag darauf bestanden, die Boote im Beach Start (Format Change) zu starten. Diese Format solle interessanter sein und vor allem für eine fernsehgerechtere Inszenierung sorgen.
Diese Starts sind alles andere als finnenfreundlich. Die Bootshersteller mussten die Anweisung von World Rowing akzeptieren. Fragt mal Swift oder Filippi, die der FISA beide etwa 50 Boote zur Verfügung gestellt haben, wie viele Finnen an diesem Event kaputt gegangen sind. Ihr glaubt es nicht. Dieser “Format Change” – Akzeptanz von Bootsschäden nur um bessere Fernsehbilder zu erhalten erscheint fraglich. Glücklicherweise konnten die Deutschen Teams an diesem Tag keine Schäden melden.
Fehlstarts und Zeitstrafen
Das Fehlstart Management von World Rowing war nicht zu verstehen. Fehlstarts und unfaires Verhalten am Start wurden mit 10 Sekunden Zeit Zeitstrafe belegt. Aber nicht nur das. Nein – das ganze Feld musste nach dem Fehlstart wieder an Land. Boote raus, an Land tragen und wieder neu konzentrieren. Manchmal kam die Sirene erst nach ca. 300m. Als Ruderer wissen wir – zu diesem Zeitpunkt haben wir die Startschläge und 30″dicke” hinter uns. Ein Rennabbruch ist ärgerlich. Ich habe mich gefragt, warum man die Teams nicht weiter rudern lässt und die Zeitstrafen im Gesamtklassement addiert. So wurden in einem Fall (CW2X) wieder eine Finne gebrochen.