Dollen und Dollenabstand am Coastal Boat:
Wir haben hier eher einen grossen Abstand. Versuchen Sie doch mal die Dollen ganz nach aussen zu schieben und die maximale Länge zu erreichen? Wie fühlt sich das an?
Für mich sind am Bugausleger Abstände von 160 richtig. Das waren auch die Einstellungen fast aller Solo’s an der WM. Aber auch 162-164 cm sind richtig. Wenn man es denn will
Höhe:
Die Höhe der Dollen variieren. Kennen Sie Ihr Set Up auf dem Fluss oder im Rennboot? Nehmen Sie im Küstenboote 5mm oder 7mm zusätzlich und testen Sie, wie Sie aus dem Wasser kommen. Bei mir reichte eine zusätzliche 5mm C-Clip für die optimale Dollenhöhe. Generell müssen Sie natürlich die Höhe nach Ihren Körpermassen einstellen. Zur Orientierung: FISA schlägt 18-20 cm vor. Auf dem Fluss oder See liegen Rennboote eher zwischen 16-19cm. Denken Sie einfach daran: Wenn es wellig wird brauchen Sie einfach Platz. Mit 20cm oder mehr ist es wesentlich einfacher das Blatt aus den Wellen zu drehen.
Stemmbretter
In der Küste wird das Stemmbrett leicht anders eingestellt. Im Rennboot versuchen wir Auslage durch “nachvornesetzen” des Stemmbretts zu gewinnen. Das macht Sinn, weil Rennboote viel schneller sind und der Kräfte beim Anzug viel schneller wirken.
Küstenboote sind etwas schwerer. Wir brauchen hier also keine extreme Vorlage. Für die Co 1x -Single erhalten Sie wahrscheinlich das beste Handling, wenn das Stemmbrett etwas weiter in Richtung Bug eingestellt ist. Für den Stemmbrettwinkel gilt: Eher einen flachen Winkel suchen. Flach bedeutet eher eine 35 Neigung als 45 °. Das Stemmbrett eher hoch arretieren.
Schuhe
Gönnen Sie sich ein paar vernünftige Schuhe. Investieren Sie 100 Euro und kaufen Sie sich Systeme wie z.B. Active Tools. Die sind super grössenverstellbar und sehr robust. Man kann darin Socken, Neopreneschuhe oder Dry-Socks anziehen.
Im Finish / Endzug: Platz schütz vor Kentern
Gönnen Sie sich im Entzug viel Platz. Mehr als im Rennboot. Sie kennen die Faust zwischen Ruder und Bauch Regel? Verdoppeln Sie gerade. Lassen Sie mehr Platz zwischen Händen und Bauch beim Entzug. Im Finish dürfen die Hände beim Küstenrudern den Körper nicht berühren. Die Ruder können sich in Wellen verfangen, reißende Strudel können Sie überall erschüttern. Ich habe mich vielmals vorm Kentern gerettet, weil meine Hände sich nicht im Körper verfangen haben.
Schlaglänge:
Faustregel: Stellen Sie sich Ihren Coach im Motorboot, direkt am Heck Ihres Bootes vor.
Er sollte aus seiner Sicht Ihre Ruder bzw. Ihre Dollen in der Auslage bei 10 Uhr (rechts, Steuerbordseite) und 14 Uhr (links, backboard) sehen. Das Gleiche nun im Finish: Steuerborddollen: Zeigt nach 13.00 Uhr, der Backboard Dollen nach 11.00 Uhr
Steuerboard (13.00), Backboard (11.00 Uhr). Das sind generelle Hinweise die Jeder für sich austesten muss. Wir haben es oben schon erwähnt. Lieber weniger Auslage und Platz im Entzug lassen.
Fazit
Die Bootsabmessungen am Küstenboot zum Rennboot sind unterschiedlich. Beim Küstenrudern geht es im Vergleich zum Flachwasser um ein niedrigeres Übersetzungsverhältnis.
- Kürzere Ruder,
- längerer Innenhebel,
- größere Spannweite,
- etwas weniger Auslagewinkel
- mehr Platz im Finish.
- Stemmbrett zum Bug
Die Nutzung handelsüblicher Ruder und Formen wie Smoothies, Bantam etc. sind ok. Auch Macon Blätter. Wichtig ist, die Reduzierung der Ruderbelastung durch eine weichere Einstellung ermöglicht ein flinkes Handling und eine gute Beschleunigung. Und man kann schnell und effiziente Durchziehen auch bei welligen Bedingungen mmmmm