Tanzen mit den Delphinen – Coastal Boat Design

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Die meisten Konstrukteure von Coastal Booten wissen, wie das Layout eines Küstenbootes aussehen muss. Im heutigen Beitrag schauen wir uns an, wie die Bootsbauspezialisten von RUBENETTI ihre Coastal Boote entwerfen. Was wir nicht unterschätzen sollten, Coastal Boat Design ist ein konstanter Lernprozess und kaum mit dem Design herkömmlicher Boote zu vergleichen.

Ein Gastbeitrag. Wir bei RUBENETTI haben unsere Lektionen vor vielen Jahren gelernt. Wir dachten, dass der Computerentwurf der endgültige Entwurf des Bootes ist. Vor 10 Jahren wussten wir noch nicht, dass letzte, kleine Änderungen händisch vorgenommen werden müssen. Unser wichtigstes Prinzip: Geschwindigkeit und Stabilität. Wir bauen Boote, die nicht bouncen oder tanzen. Tanzen mit den Delphinen wollen wir nicht. Das geht unserer Ansicht gegen Geschwindigkeit und Stabilität.

Coastal Boat Design
Computer Aided Boat Design, credit Rubenetti

 

Coastal Boat Design – Die wichtigsten Faktoren

Tanzen mit den Delphinen oder nicht: Um ein Küstenruderboot zu entwerfen, muss man eine Reihe von Aspekten berücksichtigen. Von besonderer Wichtigkeit sind:

  • Die Art des Gewässers, in dem das Boot eingesetzt werden soll
  • Die äußeren Bedingungen, denen das Boot ausgesetzt sein wird
  • Die körperlichen Fähigkeiten des Ruderers

Wir haben auf die harte Tour gelernt. Jeder Computer Entwurf wird von uns adaptiert. Wenn wir uns rückblickend heute noch einmal die Form verschiedener Küstenboote anschauen, sehen wir viele Fehler. Die meisten davon in der Gewichtsverteilung, dem Volumen von Bug- und Heckbereich.

7 wichtige Punkte, die wir von RUBENETTI beim Entwurfsprozess beachten

Hier ist ein allgemeiner Überblick über den Entwurfsprozess für ein Küstenruderboot. Wir haben 7 Punkte die herausgearbeitet, die beim Coastal Boat Design besonders berücksichtigt werden müssen. Wenn ihr euch also zum Kauf eines Coastal Boats entscheidet solltet ihr diese Punkte genauso berücksichtigen, wie wir von RUBENETTI bei der Konzeption der Boote.

  1. Die Art des Gewässers spielt eine Rolle: Küstenruderboote können in einer Vielzahl von Gewässern eingesetzt werden. Darunter zählen ruhige Buchten und Flussmündungen, kabbelige küstennahe Gewässer und der offene Ozean. Es ist wichtig zu wissen, in welcher Art von Wasser das Boot eingesetzt werden soll, da dies die Stabilität und Seetüchtigkeit des Bootes beeinflusst. Sind die Bedingungen, unter denen gerudert wird, bekannt? Vergesst nicht, dass die meisten Regattaplätze und Küstenstrände eine durchschnittliche Wellenhöhe von nicht mehr als 100 cm aufweisen.
  2. Die Bugform sollte den Bedingungen angepasst sein: Ruderboote an der Küste sind Wind, Wellen und Strömungen ausgesetzt, daher sollten diese Faktoren bei der Konstruktion berücksichtigt werden. Ein Boot, das für den Einsatz in ruhigem Wasser konzipiert ist, eignet sich beispielsweise nicht für den Einsatz in kabbeligen Bedingungen. Man sollte sich also immer die verschiedenen Bugformen anschauen. Der Bug und die Finne sind wichtig für die Richtungsstabilität. Der Bug ist dabei immer ein Kompromiss. Rundbögen und Bananenformen sind bei Beach Sprints schneller, da sie von starken Strömungen und starkem Wind nicht ganz so sehr beeinträchtigt werden. Wellenbrechende Bögen eignen sich dagegen viel besser für Langstreckenrennen und lange Distanzen. Für Langstreckenrennen und Langstreckenrudern sollte also ein Bug mit klarem Schnitt gewählt werden. Schaut euch mal das folgende Video an. Die beiden niederländischen Ruderinnen probieren verschiedene Boote aus. Ein Leo Coastal Griffin und ein RUBENETTI R11. Achtet mal auf den Bug, das Heck und Bootsbewegung während der Fahrt. Was denken ihr? Das RUBENETTI-Boot ist für Küstenbedingungen gebaut. Für Wellen von 50-180 cm ausgelegt.
  3. Das richtige Material: Küstenruderboote werden in der Regel aus leichten, haltbaren Materialien wie Glasfaser, Kohlefaser oder Kevlar hergestellt. Diese Materialien sorgen für Festigkeit und Steifigkeit und reduzieren gleichzeitig das Gewicht, wodurch das Boot leichter zu handhaben und zu rudern ist.
  4. Größe und Gewicht: Hier ist die Frage, welche Art von Boot ihr wollt. Wir bauen Boote nach FISA-Norm oder Freizeitboote. Die Größe und Form des Bootes bestimmen seine Stabilität, Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit. Ein breiteres, stabileres Boot eignet sich am besten für Anfänger oder für den Einsatz in ruhigem Wasser, während ein schmaleres, stromlinienförmigeres Boot besser für erfahrenere Ruderer oder für den Einsatz in kabbeligen Bedingungen geeignet ist.
  5. Fehler mit dem Schwerpunkt des Boots: Wo liegt der Schwerpunkt des Boots? Befindet sich der Fußstrecker in der richtigen Position? Ein zu großer Schwerpunkt am Heck kann zum Hüpfen und Tanzen führen. Und noch schlimmer: Beim Wasserfassen, taucht das Bootsheck weiter ins Wasser ein. Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Erweiterungen des Boots um den Komfort zu erhöhen. Coastal Boote sind oftmals mit verstellbaren Sitzen, Fußstützen und Ruderverschlüssen sowie mit Staufächern für die Ausrüstung ausgestattet. Die Art und Anordnung dieser Ausstattungsmerkmale hängt vom Verwendungszweck des Bootes ab, kann aber auch den Schwerpunkt stark beeinflussen. Wir versuchen hier immer den optimalen Kompromiss zwischen Komfort und Stabilität zu finden. Ein wasserdichter Stauraum ist dennoch Standard in all unseren Booten.
  6. Berücksichtigung der Ergonomie: Beim Coastal Boat Design sollte auch immer der Komfort und die Benutzerfreundlichkeit für den Ruderer berücksichtigt werden. Dazu gehören die Platzierung des Sitzes, der Fußstützen und der Ruderblöcke sowie die Form des Bootsrumpfs. Hier bietet es sich ein Proberudern an, ob das gewünschte Boot auch wirklich ergonomisch genug ist.
  7. Testen und kleinere Verbesserungen: Zu guter letzt: Vor der endgültigen Fertigstellung des Entwurfs ist es wichtig, das Boot unter den vorgesehenen Bedingungen zu testen, um Bereiche zu ermitteln, die verbessert werden müssen. Dies kann Änderungen an der Größe, der Form oder den verwendeten Materialien oder eine Anpassung der Platzierung von Elementen wie dem Sitz oder den Fußrasten beinhalten.

RUBENETTI – Coastal Boat Design von Experten für euch

Wir ihr seht, spielen bei unserem Bootsdesign viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Was für uns aber am wichtigsten ist: Das Testen unter den vorgesehenen Bedingungen. Da wir passionierte Coastal Rower sind, sind alle unsere Bootsformen ausgiebig von uns getestet und angepasst worden. Wir hören aber auch nachdem wir ein Boot auf den Markt gebracht haben, nicht damit auf, unsere Boote zu testen und zu verbessern. Bootsdesign ist für uns mehr als nur ein technischer Aspekt, auch das Gefühl auf dem Wasser spielt eine Rolle.

Wir folgen dabei immer ganz stark unserem wichtigsten Prinzip: RUBENETTI steht für Geschwindigkeit und Stabilität.

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