Die Coastal Rowing-Welle hat auch Japan erreicht, wie kürzlich bei der Ashai Sumbum zu lesen war. In den letzten Jahren waren in Japan mehr und mehr Küstenruderer anzutreffen. Die erste Coastal Rowing Regatta in Japan fand 2019 in Imabari statt und die Regatta in Gamagori war die Fünfte seiner Art. Das Küstenrudern nimmt in Japan also nicht nur zu, sondern regelrecht Fahrt auf.
Beach Sprint im Fokus
Gerade der Beach Sprint hatte es den Teilnehmern und Mitarbeitern der Veranstaltung am 16. Oktober angetan. Zuschauer waren aufgrund der Pandemie keine zugelassen. Viele Ruderer waren noch nicht an die Bedingungen beim Küstenrudern gewohnt. Dies führte gelegentlich zu Gelächter der Anwesenden, die dann laut danach fragten wohin der Ruderer denn eigentlich unterwegs sei. Aber auch geschickte Manöver an den Bojen wurden entsprechend gewürdigt. Unter wildem Applaus ging es dann auch nach dem Verlassen des Boots in den Sprint.
Küstenrudern ist relativ neu in Japan und daher auch noch immer relativ unbekannt. Falls (und wir alle hoffen es ja) Küstenrudern in Los Angeles olympisch wird, hat Japan allerdings bereits jetzt schon vorgesorgt und einige aussichtsreiche Athleten am Start.
Neuheit auf dem Weg zur Olympischen Disziplin
Einer der Gewinner an der Küste von Gamagori war Kurumi Sawada (25), die zwei Wettbewerbe für sich entscheiden konnte. Während ihrer Schulzeit nahm sie an traditionellen Bootsrennen teil, begann aber vor etwa zwei Jahren, an Beach Sprints teilzunehmen – eigentlich nur mit der Hoffnung, “das Kurzstrecken-Event richtig zu genießen und Spaß zu haben”. Und das mit Erfolg! Sawada nimmt nicht nur an Regatten in Japan teil, sondern schaffte es auch zur WM in Portugal.
Wellen und Wind beim Rudern, das Boot schnellstmöglich verlassen, und dann auch noch schnell beim Sprinten durch den Sand sein. “Sie (alle diese Dinge) sind lustig, aber auch besonders, weil ich sehen kann, wie stark unsere Bindung zu unseren Teamkollegen ist”, sagte eine lächelnde Sawada.
Ein Vertreter der Japan Rowing Association setzt große Hoffnungen auf das Küstenrudern. „Imbissstände würden das Gelände säumen, wenn da nicht die Pandemie wäre“, lies er die Journalisten wissen. “Die Leute sehen den Sport in Zukunft vielleicht als Teil der spaßigen Strandkultur wie das Surfen….”
Und es geht weiter Aufwärts mit Coastal Rowing und dem Beach Sprint
2019 wurde der Beach Sprint über kürzere Distanzen zum ersten Mal in China als Disziplin ausgetragen. Bei den olympischen Jugendspielen in Dakar (Senegal) wurde der Beach Sprint kürzlich als Disziplin aufgenommen. Vielleicht kann dies ein Signal für die darauffolgenden Spiele in Los Angeles gesehen werden.
Yosuke Yagi (43), Mitglied des Küstenruderkomitees des Verbandes, sagte, die neue Variante könne der Bootsgemeinschaft des Landes helfen, ihren früheren Glanz wiederzuerlangen. „Japan ist vom Meer umgeben“, sagte Yagi. „Ich erwarte, dass Küstenrudern mehr Menschen die Möglichkeit bietet, mit dem Sport zu beginnen.“
Der jüngste Erfolg japanischer Ruderer im Junioren-Doppelzweier der Frauen bei den Weltmeisterschaften hat diesem Plan einen weiteren Schub gegeben. Sasa Yatsuzuka und Miyuki Yamashita aus der Präfektur Ehime belegten im September den zweiten Platz. „Es war für uns großartig zu sehen, dass wir als Japaner mithalten können“, sagte Yatsuzuka. „Ich möchte, dass viele Leute Küstenrudern lernen.“