Wie poliere ich mein Coastal Boot

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Um es vorweg zu sagen: So poliere ich mein ( Coastal) Boot: Wenige Tropfen deines Polisch auf einen Watte oder Polierpad geben oder 2-3 Spritzer auf das Boot spritzen.  Polish dann auf der Bootsoberfläche ca. 2.5 Minuten mit leichtem Druck kreisförmig verreiben und anschliessend im Kreuzgang feinpolieren.  Wie poliere ich mein Coastal Boot. Hier mehr Details.

Wie oft sollte ich polieren?

Wie häufig du dein Boot polierest hängt von der Nutzung ab. In der Regel reicht das einmalige Polieren pro Jahr aus. Wirkt die Oberfläche abgestumpft, braucht das Boot eine größere Behandlung. Ist die Oberfläche noch glatt, reicht vielleicht sogar nur eine Versiegelung aus. Warum überhaupt polieren? Nun, Salzwasser, Sand und Sonne greifen die Bootsoberfläche an. Mit einem guten Polish und etwas arbeit kannst du der Erosion vorbeugen und Sie verzögern.

Übung macht den Meister

Selbst wenn man noch nie ein Boot poliert oder versiegelt hat. Man kann es als ungeübte Person einfach lernen – und man wird immer besser.  Erdmann Braschos  beschreibt das wie folgt:

  • wenn Sie noch nie poliert haben, probieren Sie es erst mal von Hand
  • weichen Lappen nehmen. Ein altes Handtuch in 30 x 30 cm Stücke zerschneiden. Praktisch sind auch Bodenwischtücher/Aufnehmer aus dem Supermarkt. Die Tücher werden nach Gebrauch in die Waschmaschine gesteckt und öfter verwendet
  • arbeiten Sie mit Einmalhandschuhen. Die Chemie ist hautreizend und Sie behalten den speziellen Geruch stundenlang an den Fingern.
  • verschiedene Flächen mit und ohne Schleifpaste einreiben. Die Ergebnisse vergleichen. Der Substanz zuliebe im Zweifel die schleifmittelhaltige Paste weglassen

Frust kommt auf : Aufpolieren oder Neulackierung?

Lasst Euch durch den Frust nicht abhalten weiter zu polieren. Nach meiner Beobachtung wird bei Booten oft über eine Neulackierung nachgedacht. Das muss nicht sein. Wiederholt den Polierprozess einfach. Ihr werdet sehen, die Oberfläche wird immer scheinender.  Zwar sieht ein glänzend im neuen Lack stehendes Boot deutlich besser aus, als ein aufpoliertes Schiff. Die Kosten einer professionellen Lackierung im Verhältnis zum Gesamtwert des Bootes und die Kratzempfindlichkeit sprechen meist dagegen.

Wie dick ist der Gelcoat auf dem Boot?

Falls Ihr zum Aufpolieren vorher nassen Sanding Paper nimmt ( 800/1200) und die Oberfläche dann aufpoliert, denkt an eines: Der Gelcoat ist 0,4- 0,6mm dick wenn das Boot produziert ist. 2 Lagen a 0,3 mm werden verspritzt. Es ist deshalb nicht unendlich viel Dicke vorhanden um das ganze zu schleifen und wieder aufzupolieren.

Politur mit Schleifkörnchen

Es gibt Polituren, die haben eine Doppelfunktion. Schleifen und Reinigen sowie polieren. Wie kommen damit gut zurecht und haben gute Erfahrung. Hartnäckig verdreckte Stellen, Abrieb von dunklen Trailergummies  oder von Gurten  viele Dinge lassen sich mit einem sogenannten Rubbing rasch beseitigen. Das ist eine Politur, die etwas Schleifpaste enthält. Achtet auf die Dicke Eures Gelcoats: Werden die gleichen Stellen damit regelmäßig bearbeitet, wird das Gelcoat im Laufe der Zeit dünn. Poliert nicht bis zum Laminat.

Maschine oder Hand?

Rotations vs. Exzenter Maschine. Quelle Mission Hochglanz

Wenn das Boot 2-3 Jahre alt ist nutzen wir eine Exenter Maschine. Jüngere Boote machen wir meist per Hand. Wir brauchen sicht soviel Druck und in der Regel sind die Bootsfarben immer noch glänzend. Wenn man das Boot lange hat, lohnt bei großen Flächen eine Poliermaschine. Es gibt zwei Systeme, die Rotationsmaschine, wo sich der Polierteller um eine starre Achse dreht und solche mit einem Exzenter. Die Rotationsmaschine ist leichter und günstiger. Sie bringt jedoch nur eine kleinere Fläche zum Glänzen.  Und passt auf. Nicht zu lange an einen Ort schleifen. Diese Maschinen zeigen Hitzeentwicklung, das führt gegebenenfalls dazu, dass der Gelcoat beschädigt wird. Wir nutzen beide Maschinen präferieren aber exzentrisch bewegte Polierscheiben. Sie bewegt sich zusätzlich zur Drehung seitwärts, was bessere Ergebnisse bringt.

Wichtig ist immer das Kreuzgang Polieren, also zunächst Kreisförmig einreiben danach, wenn die Paste Verteilt ist waagerecht und Senkrecht polieren.

Wie poliere ich mein Coastal Boot: Relativ neues Boot und leichte Kratzer

Polierprozess bei kleinen Stellen:

  1. Boot reinigen, Wasser, Seifenlauge oder ähnliches.
  2. Boot gut trocknen lassen
  3. Polierpaste, gerne auch mit Körnchen entweder auf  das Boot oder ein Tuch auftragen ( etwa die Grösse eines 1 Euro Stück)
  4. Per Hand mit sauberem Tuch oder Polierschwamm mit deutlichem Druck 2-3 Minuten einreiben
  5. Arbeitet dich langsam voran, immer wieder kleine Flächen polieren
  6. Ist die Oberfläche poliert: Mit einen Microfasertuch (Poliertuch) die Polierreste entfernen
Credit: Nautic Care. Kleine Spritzer aufs Boot oder Pad

Polierprozess: Grosse Flächen

  1. Boot reinigen, Wasser, Seifenlauge oder ähnliches.
  2. Boot gut trocknen lassen
  3. Polierpaste, gerne auch mit Körnchen entweder auf  das Boot in 10-15 cm Abstand aufgeben ( etwa die Grösse eines 1 Euro Stück)
  4. Gleichmässigen Druck auf die Maschine geben,
  5. Im Kreuzgang nund mit kreisenden Bewegungen einreiben
  6. Hinweis: Haltet mal inne und reibt mit dem Poliertuch auf. Wie sieht der Gelcoat aus?
  7. Poliergang Schritt 3-5 wiederholen
  8. Mit dem Poliertuch reste entfernen das Boot auf Hochglanz trimmen

Wie poliere ich mein gebrauchtes Boot?

Die Oberfläche ist alt und matt. Das Boot wurde vor langer Zeit oder vielleicht auch nie poliert. Hier geht es um eine Aufbereitung der Oberfläche, die sich mit dem richtigen Werkzeug, etwas Geschick und Ausdauer lohnt. Der Aufwand zahlt sich beim wenig polierten Boot besonders aus, weil ein minimaler Abtrag des Gelcoat angenommen werden kann.

Schritte 1 und 2: Vorbereitend wird die durch Verwitterung wie UV-Strahlung oder mechanische Abnutzung (kleine Kratzer) angegriffene Oberfläche per Nassschliff mit einem Schleifschaum mit 2.000er-Körnung zunächst mattiert. Das geschieht beispielsweise mit einem üblichen Exzenterschleifer (Baumarkt) und dazu passend einem sogenannten X-Cut Schleiffoam verschiedener Hersteller.

Dieses Schleifmittel aus Aluminiumoxid auf einem Schaumstoffträger (Klettscheibe) gibt es in verschiedenen Körnungen von 1.500 über 2 bis 3 Tausend. Dieser Arbeitsgang spart einige Polierarbeiten und Zeit.

Viele Autoren raten: Wichtig ist dabei, die Maschine ohne Druck und zügig über das Gelcoat zu führen. Die Oberfläche soll matt werden, mehr nicht. Tipp: Wird das Schleifmittel mit üblichem Glasreiniger feucht gehalten, reinigt es zugleich. Dank Schaumbildung bleibt die Feuchtigkeit länger im Pad. Danach wird in einem zweiten Arbeitsgang die Oberfläche mit Wasser von Schleifresten gereinigt. Die Maschine ist dabei vorsichtig zu handhaben. Gelcoat ist gerade auf exponierten Bereichen wie Rundungen dünner als auf planen Flächen.

Schritt 3: Die Oberfläche wird mit einer Poliermaschine und Polierpaste bearbeitet. Diese Maschine mit kleinem 75 mm Polierteller ist ideal für Detailarbeit, kleine Flächen oder Rundungen.

Die Paste enthält ein Schleifkorn, das sich durch Polieren gegen null hin reduziert. Mit grobem, blauem oder grünem Schwamm arbeiten. Drehzahl der Maschine im oberen Bereich, da durch den Exzenter und die 1 m² Arbeitsfläche und die waagrechte und senkrechte Bewegung über die gesamte Fläche kaum Wärme entsteht.

Schritt 4: Abschließend wird die Oberfläche mit einer Poliermaschine, und einem Polierpad aus Wolle und Polierpaste bearbeitet.

Dabei Vorsicht: Bei rotativen Poliermaschinen der erwähnten, mit geringer Drehzahl beginnen, den Polierteller nur zu einem Viertel aufsetzen. Vollflächiges Aufsetzen erzeugt Wärme und ergibt Hologramme. Immer nur eine Fläche von etwa einem Quadratmeter mit waagrechter und senkrechter Bewegung bearbeiten. Der Poliervorgang ist fertig, wenn es eine glänzende Oberfläche gibt.

Schritt 5: Etwaige Polierreste mit einem trockenen Tuch abwischen.

Schritt 6: Die Oberfläche wird nun wie beim neuen Boot mit Bootswachs eingerieben und mit der Maschine auf Hochglanz gebracht.

Wie poliere ich mein Coastal Boot? Weitere Tipps

Zur Politur der Bordwand braucht man einen guten, sichern Stand und Kraft. Muckies, Ausdauer und auch ein gewisses Körpergewicht, wie es Skipper oft haben, hilft. Das Gestell, von dem aus die Bordwand poliert wird, muss stabil, die Standfläche sollte lang und breit sein. Idealerweise hat es seitlich und an der Rückseite ein Geländer. Mit einer Klappleiter oder dem Hocker/Tritt von zuhause wird die Sache mühsam.

Wichtig sind die Lichtverhältnisse. Ich habe im Frühjahr immer nachmittags in die Abendstunden hinein poliert. Abgesehen davon, dass man wegen schnell trockender Politur nie in der prallen Sonne arbeiten soll, erkennt man nur in angenehm weichem Licht überhaupt die Unterschiede zwischen matten oder scheckigen Flächen und glänzenden Abschnitten. Immer nur begrenzte, höchstens einen Meter breite Flächen bearbeiten, am besten von oben nach unten.

Flott zu guten Ergebnissen kommt, wer mit viel Abrieb (grober Schwamm, schleifmittelhaltige Paste und Druck) poliert. Allerdings ist die Deckschicht des Gelcoat wie erwähnt dünn. Die tatsächlich vorhandene Schichtstärke ist von Bootsmarke zu Marke unterschiedlich und auch von der damaligen Tagesform des Laminierers abhängig. Wurde das Boot vorher regelmäßig oder achtlos mit viel Abtrag poliert, ist das Gelcoat irgendwann dünn. Man sieht beim Polieren eines älteren Bootes, wo das Glasfaserlaminat durchscheint. Dann steht die teure Lackierung des gesamten Rumpfes an.

Versierte Eigner möbeln den Gelcoat einmal gründlich auf, wobei die verwitterte äußerste Schicht wie beschrieben mit einem Feinschliff bearbeitet wird.

Also:

  • Nutzen Sie geg. Einmalhandschuhe, Brille und Maske
  • Erkundigen Sie sich beim Kauf eines gebrauchten Carbo oder GFK-Bootes mit Gelcoat-Außenhaut, ob und wie oft es poliert wurde
  • je nach Pflegezustand kann, reichen Exzenter-Maschinen. Sie vermeiden Hologramme und hohe Temperaturen auf dem Rumpf.
  • Kein direktes Sonnenlicht beim Polieren
  • Temperaturen sollte über 18 Grad liegen
  • Pad oder Polierschwämme reichen für viele Polituren. Sie lassen sich auswaschen.
  • Kein kurzer Job. Nehmen Sie sich Zeit, um mit der Maschine und Verbrauchsmaterialien vertraut zu werden
  • Polieren im Kreuzgang. Achten Sie gerade bei langsamer Drehzahl und nicht zu großem Anpressdruck und auf eine sichere Standfläche.
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