Coastal Rowing auf einem Fluss mit einem Zweier Boot

Blutgerinnsel bei Ruderern können gefährlich werden

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In unserer Facebook-Gruppe erhielten wir vor einigen Jahren den folgenden Kommentar: “Ich bin ein 55-jähriger Mann und habe im Alter von 12 Jahren in der Schule mit dem Rudern begonnen. Meine erste TVT (tiefe Venenthrombose) hatte ich im Alter von 30 Jahren. Auch wenn diese Aussage schon einige Zeit zurückliegt, bleibt das Thema Blutgerinnsel bei Ruderern wichtig. Es ist an der Zeit, dass wir uns erneut damit befassen.

Er ist kein Einzelfall. Jedes Jahr erkranken 350.000 Bürger in Deutschland, der Schweiz und Österreich an einer Venenthrombose. Das heißt, plötzlich bildet sich ein Blutgerinnsel und verstopft eine Vene. Das passiert in den meisten Fällen im Bein. Eine solche Verstopfung behindert nicht nur die Durchblutung des umliegenden Gewebes und verursacht Schmerzen. Löst sich das frische Blutgerinnsel, entsteht blitzschnell eine lebensbedrohliche Lungenembolie.

Blutgerinnsel bei Ruderern
Blutgerinnsel in der Wade. Bild: WikiHow.

Blutgerinnsel bei Ruderern – Die Symptome

“…ich hatte die typischen Symptome: eine heiße, schmerzende und geschwollene Wade. Zuerst wurde eine Fehldiagnose gestellt. Da ich jung und fit war, glaubte man an eine Verspannung der Wadenmuskulatur. Ich nahm ein halbes Jahr lang Coumadin ein. Der Arzt war auch nicht sehr beunruhigt, seiner Meinung nach war es nur eine Kleinigkeit. Damals war meine rechte Wade immer etwas dicker als die linke und schwoll abends richtig an. Wieder einmal wurde mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen müsse.

Meine Frau ist Heilpraktikerin und hat sich auf Lymphdrainage spezialisiert. Sie erklärte mir, dass die Schwellung von einem Blutgerinnsel kommen könnte, wenn es eine erhebliche Größe erreicht.

Im Jahr 2016 wurde mein übliches Training immer schwieriger.

Ich brauchte plötzlich länger für die 500 m auf dem Rudergerät und hatte Schwierigkeiten, genügend Sauerstoff aufzunehmen. Beim Treppensteigen hatte ich zunehmend mit Kurzatmigkeit zu kämpfen. Ich ging wieder zu meinem Hausarzt, der mich und meine Krankengeschichte bereits kannte. Wieder versicherte er mir, dass alles in Ordnung sei. Nach sechs Monaten und weiteren Besuchen beim selben Arzt überwies er mich schließlich an den Kardiologen, weil er sich meine Symptome nicht erklären konnte.

Im Januar 2017 hatte ich dann einen Termin bei einem Kardiologen und schilderte ihm meine sehr unspezifischen Beschwerden. Ich hatte keine typischen TVT-Symptome, wie ich sie vor 25 Jahren hatte. Der Kardiologe erklärte mein Herz für völlig gesund. Da er aber meine Krankengeschichte kannte, wollte er eine weitere Untersuchung durchführen, um eine TVT auszuschließen. Er hielt eine TVT für sehr unwahrscheinlich. Der Test war eindeutig positiv. Ich wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.

Dort stellte man fest, dass ich eine ausgedehnte TVT mit einem 99%igen Verschluss der rechten Oberschenkelarterie hatte. Außerdem wurden eine kleine TVT in der linken Wade und drei Lungenembolien entdeckt. Ich bekam Warafin, das ich nun ein Leben lang einnehmen muss. Es folgten mehrere gründliche Untersuchungen bei verschiedenen Hämatologen. Ich hatte keine Blutanomalien oder eine genetische Veranlagung für Thrombosen.

Warnzeichen für mögliche Blutgerinnsel: Thrombosen entstehen im Verborgenen

Blutgerinnsel (Thromben) aus roten Blutkörperchen, Blutplättchen und Fibrin bilden sich meist unterhalb einer Venenklappe, weil sich hier das Blut leicht staut. Es besteht akute Lebensgefahr, wenn der Thrombus abbricht, wandert und die Lunge verstopft (Lungenembolie). Es gibt aber noch zahlreiche andere Risikofaktoren, die zur Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln führen. Die meisten können Sie ohne großen Aufwand auf ein Minimum reduzieren. Ruderer, die sich bewusst sind, dass eine Thrombose auftreten kann, sollten lediglich darauf achten, auf die folgenden Risikofaktoren zu achten.

Die wichtigsten Risikofaktoren

  • Venenerkrankungen, z.B. Niereninsuffizienz, Krampfadern, Entzündungen, Verengungen (auch durch vorangegangene Thrombosen)
  • Diabetes mellitus
  • Langes Sitzen (im Flugzeug, Bus, Zug, Auto oder PC)
  • Geringe Flüssigkeitsaufnahme oder Flüssigkeitsverlust (Durchfall, Entwässerungsmittel)
  • Erhöhte Blutgerinnung und erhöhte Blutkörperchenanzahl
  • Übergewicht
  • Alkohol- und Nikotinmissbrauch

Den Punkt mit der Flüssigkeitszufuhr finde ich am interessantesten. Ich werde von nun an immer meine Wasserflasche an Bord haben.

Hier ein Zitat von der Website Stop The Clot: “Ärzte brauchen oft lange, um eine tiefe Venenthrombose zu diagnostizieren – manchmal wird sie gar nicht erkannt. Blutgerinnsel, einschließlich tiefer Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien, werden oft nicht als solche erkannt, selbst wenn der Sportler typische Symptome hat. Aber warum ist das so? Es liegt daran, dass Ärzte nicht erwarten, dass Sportler Probleme mit Blutgerinnseln haben. Eine Thrombose ist bei jungen, gesunden Menschen extrem selten. Die meisten Sportler sind jung und gesund, weshalb Blutgerinnsel, TVTs und Lungenembolien nicht die Regel sind.

Rudern und Thrombose

“Bis heute wissen meine Ärzte nicht, woher meine Blutgerinnsel kommen. Ich vermute jedoch, dass es an der Dehydrierung und einem erhöhten Laktatspiegel im Blut liegt. Beides kann durch hartes Training ausgelöst werden. Als Masters-Ruderer trainiere ich jeden Tag etwa eine Stunde auf dem Rudergerät oder im Boot. In beiden Fällen lege ich eine Strecke von etwa 10 bis 15 km zurück. Ich lebe in Südflorida, wo die Durchschnittstemperatur im Sommer bei 32 °C und im Winter bei 24-27 °C liegt. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. In einer Stunde Rudertraining verliere ich beim Schwitzen allein schon zwei Liter Flüssigkeit.”

Kommentare von anderen Ruderern zu diesem Thema

Wir haben diesen Beitrag schon vor ein paar Jahren veröffentlicht und möchten euch nun ein paar Kommentare zeigen, die wir erhalten haben.

Stanley schrieb: Lassen Sie Ihr Homocystein kontrollieren. Ein erhöhter Wert kann Thrombose verursachen.

Peter Jago schrieb: Ein wirklich interessanter Artikel. Danke für den Austausch. Im Internet gibt es einige nützliche Tipps zur Senkung des Laktatspiegels beim Sport. Zum Beispiel hier: https://www.wikihow.com/Reduce-Lactic-Acid-Build-up-in-Muscles.

Die Symptome und Ursachen der Laktatbildung zu verstehen, ist der erste Schritt, um eine Lösung für das Problem zu finden. Die Anpassung des Sportprogramms und der Übungen ist der nächste Schritt. Auch eine Umstellung der Ernährung, ausreichend zu trinken, kann helfen, Thrombosen zu verhindern. Und natürlich sollten Sie Ihr Training fortsetzen.

Dieser Artikel beleuchtet ein großes Problem aller Masters-Ruderer. Wir alle müssen lernen, unsere Beschwerden einzuordnen, denn die Ärzte sind nicht immer zuverlässig. Es gibt viele Informations- und Selbsthilfegruppen. Da die Bevölkerung immer älter wird und gleichzeitig mehr Sport treibt, ist es wichtig, wichtige Informationen zu erhalten und in die Forschung zu investieren. Speziell für Ruderer, die an Mastersrennen teilnehmen und weiter trainieren wollen. Arthritis ist ein weiteres wichtiges Thema.

Mike Creamer schrieb: Dies ist für mich besonders interessant, da ich in meinen 50ern bin und selbst Masters-Ruderer bin. Auch ich habe in den letzten Jahren Blutgerinnsel gehabt. Meine erste Thrombose hatte ich vor vier Jahren und die zweite genau ein Jahr später. Beide Blutgerinnsel befanden sich in den Arterien der Unterschenkel, was wahrscheinlich eher ungewöhnlich ist, da die meisten Blutgerinnsel in Venen auftreten. Anfangs konnte keine Ursache gefunden werden, da mein Herz als völlig gesund galt und ich weder Blutanomalien noch eine Veranlagung habe.

Bis jetzt bin ich nie auf die Idee gekommen, dass es etwas mit intensivem Training zu tun haben könnte. Beide Blutgerinnsel traten in New York auf. Bei hoher Luftfeuchtigkeit habe ich sehr intensiv auf dem Rudergerät trainiert. Beide Gerinnsel wurden erfolgreich entfernt. Ich musste auch Warfarin einnehmen, das ich aber wieder absetzen konnte und nehme jetzt täglich Aspirin. In beiden Fällen habe ich mein Training ein bis zwei Wochen nach der Operation wieder aufgenommen. Inzwischen kann ich mein intensives Training ohne Probleme absolvieren. Vielen Dank für den Link. Ich freue mich darauf, mehr über den Zusammenhang zwischen Laktat, Dehydrierung und Blutgerinnseln zu erfahren.

Übrigens hat mein Kardiologe einen Verdacht, wie es dazu kommen konnte, dass meine Gerinnsel in den Arterien statt in den Venen waren. Er entdeckte ein winziges Loch (PFO) in meinem Herzen. Dadurch könnten die Gerinnsel vom venösen in das arterielle System übergegangen sein. Das Loch ist inzwischen geschlossen worden.

Noralee Griswold Minucci schrieb: Ich bin 76 Jahre alt und rudere oft auf dem Tiber. Meinen Osterurlaub habe ich wegen einer Lungenembolie auf der Intensivstation verbracht. Und das schon zum dritten Mal. Das erste Mal direkt nach der Geburt, das zweite Mal nach einem Ski-Unfall und das letzte Mal wahrscheinlich nach dem Rudern. Es begann mit ziehenden Schmerzen in der Wade. Ich glaubte auch zunächst an einen einfachen Muskelkater. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine Thrombose handelte, von der sich das Gerinnsel gelöst hatte. 

Peter Bairstow schrieb: Ich bin Mediziner und einige Beiträge hier sind gut. Aspirin ist jedoch kein anerkanntes Mittel zur Vorbeugung von venösen Thromboembolien. Allerdings hat es nachweislich eine positive Wirkung auf Arterienerkrankungen.

Warfarin ist zwar das Mittel der Wahl zur Behandlung von venösen Thrombosen und Thromboembolien, ist aber mit hohen Risiken verbunden. Die Dosis sollte auf der Grundlage regelmäßiger Blutuntersuchungen immer wieder angepasst werden. Neue Studien zeigen, dass selbst in der sicheren Studiensituation die Patienten nur zu 50 % therapeutisch dosiert waren.

Natürlich hat jedes Medikament potenzielle Nebenwirkungen und Probleme, aber es gibt inzwischen viele neuere und bessere Medikamente. Bei ihnen schwanken die Medikamentenspiegel im Blut nicht so stark, und sie sind viel sicherer. Suchen Sie hier das Gespräch mit Ihrem Arzt.

 

Wenn ihr weitere Anmerkungen habt oder etwas beitragen möchtet, könnt ihr diesen Artikel gerne kommentieren!

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